Was kostet der Führerschein?

Der Führerschein der Klasse B bringt viel Freiheit – aber auch erst einmal einige Kosten mit sich. So müssen Sie kalkulieren.

Im Schnitt werden mehr als 2000 Euro für den Führerschein fällig

Für viele Menschen ist der Pkw-Führerschein unverzichtbar und eines der ersten Dinge, die mit spätestens 18 in Angriff genommen werden. Doch wer den Führerschein der Klasse B erwerben will, muss erst mal kräftig investieren. Etwa zwischen 1800 und 3500 Euro werden für die Fahrerlaubnis fällig, wobei diese Werte vorab nur eine Prognose sein können.

Ein Einheitswert für die tatsächlichen Preise lässt sich nämlich nicht nennen, weil die Fahrschulen je nach Region und Bundesland sehr unterschiedliche Tarife haben. So sind die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg in der Regel am teuersten, Berlin und Sachsen hingegen am günstigsten. Allerdings ist es immer nur möglich, den Führerschein am Ort des Hauptwohnsitzes zu machen. Ebenfalls ein sehr schwankender Faktor: Die einen Fahrschüler brauchen nun mal mehr und die anderen weniger Fahrstunden, bis sie fit für die Prüfung sind. Für das Jahr 2020 ermittelte die Moving International Road Safety Association jedenfalls einen durchschnittlichen Führerschein-Preis von 2182 Euro. Also alles andere als ein Schnäppchen. Doch was genau schlägt hier eigentlich so zu Buche?

Was kosten Theorie und Fahrstunden?

Die Fahrschule selbst muss ihre Tarife per Gesetz transparent machen. Hier wissen Sie von Anfang an, was eine Stunde und alle weiteren relevanten Posten kosten. Am besten holt man hier vorab die Angebote mehrerer Anbieter ein und vergleicht diese. Die sogenannte Grundgebühr variiert hier ebenfalls stark je nach Anbieter und Region. Sie sollten mit einem Betrag zwischen 200 und 500 Euro rechnen. Mit in dieser Summe inbegriffen sind dabei meistens die 12 Doppelstunden Theorie plus zwei weitere Doppelstunden für den Zusatzstoff. Zur groben Preisorientierung: Achten Sie darauf, dass die Grundgebühr maximal das zehnfache einer Übungsstunde kostet.

Der wirklich teure Teil des Pkw-Führerscheins betrifft erwartungsgemäß die Praxisstunden. Für je 45 Minuten sind hier in der Regel ca. 30 bis 60 Euro zu zahlen. Alleine zwölf Sonderfahrten, davon vier über die Autobahn, fünf über Land und drei bei Nacht sind Pflicht. Sie kosten zwischen 30 und 50 Prozent mehr als die normalen Fahrstunden. Bei den normalen Übungsstunden hängt viel vom Talent und der Sicherheit des Fahrschülers ab. Manche sind schon nach zehn Stunden bestens vorbereitet, andere brauchen 30 Stunden. Im Schnitt sollten Sie von 20 ausgehen. Der Vorteil hier ist aber: In gewisser Weise haben Sie es selbst in der Hand, mit einem guten Lernfortschritt die Zahl der zusätzlichen Übungsstunden und damit die Kosten des Führerscheins zu senken.

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Welche Extrakosten müssen Sie berücksichtigen?

Hinzu kommen eine Reihe von Beträgen, an die man als Fahrschüler spontan nicht denkt wie etwa insgesamt 40 bis 70 Euro für den obligatorische Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs und Passfotos. Für die Lernmaterialien sollten Sie 60 bis 120 Euro einkalkulieren (diesen Kostenpunkt können Sie übrigens einsparen, wenn Sie unseren kostenlosen Führerscheintest zum Lernen nutzen). Außerdem wird sowohl für die Anmeldung zur praktischen als auch zur theoretischen Prüfung eine Gebühr fällig. Einerseits von der Fahrschule selbst und andererseits von den zuständigen Prüfstellen TÜV oder DEKRA. Die Höhe der Gebühr ist abhängig von der Führerscheinklasse und kostet bei Klasse B bei TÜV/DEKRA rund 23 Euro für den theoretischen sowie rund 117 Euro für den praktischen Teil. Auch der Antrag auf Erteilung einer Fahrerlaubnis beim Straßenverkehrsamt zieht weitere Gebühren von ca. 35 Euro nach sich. Und nicht zuletzt: Sollten Sie die Prüfung nicht bestehen, wird für jeden weiteren Anlauf erneut die Prüfungsgebühr verlangt. Bei einigen Fahrstuhl-Tarifen ist jedoch auch ein zweiter Versuch bereits enthalten. In jedem Fall sind weitere Fahrstunden nötig, für diese Nachschulung nehmen einige Fahrschulen dann sogar mehr Geld.

Sparen kann man beim Führerschein teilweise, wenn man bereits im Vorbesitz einer anderen Führerscheinklasse ist. Hier sollten Sie bei der Fahrstunde nachfragen. Haben Sie zum Beispiel bereits den Rollerführerschein mit Klasse A1, A2 oder AM sind weniger Theoriestunden für den Führerschein der Klasse A oder B nötig. Die einzelnen Posten, die beim Pkw-Führerschein anfallen, sind auch bei den Fahrstunden für andere Klassen ähnlich. Ein Lkw-Führerschein kostet je nach der hier gewünschten C-Klasse um die 3000 Euro aufwärts, ein Motorradführerschein (Klasse A) realistisch kalkuliert mindestens um die 2000 Euro.

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