Die praktische Führerscheinprüfung: Alles was Sie wissen müssen

Der Weg zum Führerschein ist nicht gerade kurz. Und speziell die dafür nötigen Prüfungen bereiten Fahrschülern regelmäßig ein flaues Gefühl. Ein Teil des Lampenfiebers verfliegt jedoch, wenn man genauer weiß, was auf einen zukommt. Das gilt insbesondere für die praktische Prüfung.

Die praktische Führerscheinprüfung

Die größte Hürde in der Prüfung: Nervosität

Sie haben die Theorieprüfung bestanden und jetzt trennt Sie nur noch die praktische Führerscheinprüfung vom großen Moment, alleine am Steuer Ihres Fahrzeugs am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen? Dann zunächst: Herzlichen Glückwunsch, dass es fast geschafft ist. Und: Keine Panik, die praktische Fahrprüfung ist halb so wild, wenn man einige Dinge beachtet.

Zunächst einmal sollten Sie darauf vertrauen, dass Sie nun immerhin schon die normalen Übungsstunden plus die zwölf Sonderfahrten absolviert haben und gut vorbereitet sind. Ansonsten hätte Ihr Fahrlehrer Sie nicht zu den Sonderfahrten angemeldet. Er muss nämlich sicher sein, dass Ihre Fähigkeiten so gut sind, dass Sie sich und andere nicht in Gefahr bringen. Auch zur praktischen Prüfung meldet Ihr Ausbilder Sie erst an, wenn Sie die sogenannten Ausbildungsziele erreicht haben. In erster Linie liegt zwischen dem Fahrschüler und der bestandenen praktischen Prüfung Nervosität.

Was passiert bei der Sicherheitskontrolle?

Zwingende Voraussetzung für die praktische Prüfung ist, dass Sie die theoretische Prüfung bestanden haben. Eine umgekehrte Reihenfolge ist also nicht möglich. Bringen Sie zur Prüfung Ihren Ausweis sowie etwaige Hilfsmittel wie Ihre Brille mit. Beim der Klasse B, also dem Autoführerschein, dauert die praktische Prüfung etwa 55 Minuten, wobei die reine Fahrzeit nur ca. 30 Minuten beträgt. Dabei müssen Sie zusammen mit Fahrlehrer und Prüfer auf Strecken fahren, die sowohl innerhalb als auch außerhalb geschlossener Ortschaften sowie auf der Autobahn liegen.

Wichtig: Der Prüfer schaut schon ganz genau hin, was Sie machen, bevor Sie losfahren. Denn zur praktischen Prüfung gehört ebenso eine Sicherheitskontrolle, bei der einige Fragen zum technischen Zustand des Fahrzeugs stellen werden. Das könnte zum Beispiel sein, dass Sie die Flüssigkeitsstände oder die Reifen checken, das Licht auf seine Funktionstüchtigkeit prüfen, das Lenkradschloss entriegeln müssen oder Betriebs- und Feststellbremse prüfen. Auch nach den Kontrollleuchten wird gerne mal gefragt. Achten Sie außerdem vor der Fahrt unbedingt darauf, dass Sie Lenkrad, Sitz, Kopfstützen und Spiegel richtig einstellen. Und ganz wichtig: Schnallen Sie sich an, bevor Sie den Motor starten und blinken Sie, wenn Sie aus der Parklücke fahren.

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Wie läuft die Prüfungsfahrt ab?

Während der Fahrt selbst werden Ihnen keine Fragen mehr, aber Aufgaben gestellt, die Sie auch in den Fahrstunden ausreichend geübt haben. Die Aufgaben variieren je nach Führerscheinklasse. Bei Klasse A, also dem Motorradführerschein, sind das zum Beispiel Slalomfahrten oder Ausweichen ohne Abbremsen. Bei Klasse B, also dem Auto, werden Sie zum Beispiel wenden, rückwärts einparken oder aber eine Gefahrenbremsung machen.

Der Prüfer wird auf seinem Tablet vermerken, wie Sie das meistern und auch nach festgelegten Bewertungskriterien und Beobachtungskategorien weitere Notizen zu Ihrer Fahrweise machen. Zum Beispiel darüber, wie Sie sich an Kreuzungen, Einmündungen etc., beim Abbiegen, Anfahren, an Steigungen oder gegenüber Fußgängern bzw. an Bushaltestellen verhalten. Der Fahrlehrer wird Ihnen vorab ohnehin helfen, sich auf all das gründlich vorzubereiten. Für zusätzliches Selbstbewusstsein und Sicherheit können vor der Prüfung private Besuche auf einem Verkehrsübungsplatz sorgen, wo Sie zum Beispiel einige Manöver noch mal ausgiebig üben. Dafür brauchen Sie eine Begleitperson, die seit mindestens drei Jahren den Führerschein besitzt.

Welche Tipps helfen bei der Prüfung?

Um beim Prüfer positiv aufzufallen, helfen schon ein paar grundsätzliche Dinge. Dazu gehört, dass Sie pünktlich erscheinen ebenso wie während der Fahrt mit den Spiegeln sorgfältig den Verkehr zu beobachten, aber gleichzeitig etwa beim Spurwechsel immer auch den Schulterblick zu nutzen. Wenn Sie eine Anweisung des Prüfers nicht verstehen, fragen Sie stets nach. Das wird nicht negativ bewertet – wenn Sie seine Anweisungen falsch ausführen hingegen schon. Fahren Sie vorausschauend, energiesparend, ruhig und rücksichtsvoll und lassen Sie sich auch nicht von anderen Verkehrsteilnehmern drängeln. Halten Sie immer den nötigen Abstand zum Vordermann. Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsschilder sollten Sie stets ebenso im Blick haben wie die Regel, sich Kreuzungen langsam zu nähern. Und vermeiden Sie verbreitete Fehler wie bei einem Stopp-Schild nicht komplett zum Stehen zu kommen – ein überfahrenes Stopp-Schild wäre das sofortige Aus. Ebenso wie, wenn Ihr Fahrlehrer eingreifen muss.

Was passiert, wenn Sie durchfallen?

Ob Sie die praktische Prüfung bestanden haben, erfahren Sie sofort im Anschluss. Sollten Sie nicht im ersten Anlauf bestehen, sind Sie damit nicht allein: Die Durchfallquote liegt bei 25 Prozent. Das ist dann aber auch kein Drama: Mit Ihrem Fahrlehrer werden Sie vor der nächsten Prüfung an Ihren Schwachstellen arbeiten und in weiteren Fahrstunden noch mehr Routine gewinnen. Wiederholen dürfen Sie die Prüfung, wenn nötig, alle zwei Wochen. Allerdings kostet Sie das inklusive aller Gebühren eben jedes Mal rund 250 Euro.

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